Martini, der “Martinstag” bringt eine grausame Tradition mit sich: Diesen “Feiertag”, das “Fest der Nächstenliebe” bezahlen unzählige Enten und Gänse mit ihrem Leben, nachdem sie dafür gezüchtet, gemästet und gestopft wurden und schließlich kopfüber auf Fließbändern in einem Wasserbad, das sie bewusstlos machen soll, ihrem Tod zugeführt werden um dann auf den Tellern zu landen. Gänse erdulden in der Mast unvorstellbare Leiden und bezahlen mit ihrem Leben für den “traditionellen” Gaumenkitzel.

Wir appellieren an euer tierliebendes Herz, an diesem längst überholten Brauchtum nicht länger teilzunehmen. Stattdessen haben wir einen Vorschlag für tierleidfreien Martinigansl-Genuss: Vegane Martinigans mit Kartoffelknödeln, Rotkraut und Bratensauce aus dem Kochbuch “Schwein ohne Schwein” von Karl Schillinger.

Flip & Flop (© Doris Hofner-Foltin)

Vegane Martinigans mit Kartoffelknödeln, Rotkraut & Bratensauce

Für 4 Personen

Zutaten

  • 1 kg gekochte mehlige Kartoffeln (ausgekühlt)
  • 300 g glattes Mehl für Knödel
  • 50 g Weizengrieß
  • 2 EL Mehl für Bratensauce
  • 4 Seitanfilets (Weizeneiweiß)
  • Maisstärke
  • 1 großer oder 2 kleine Köpfe Rotkraut
  • 4 große Zwiebeln
  • 2 kleine Äpfel
  • 3 EL Rapsöl
  • 2 EL brauner Biozucker
  • 5 EL Zitronensaft
  • 550 ml Rotwein
  • 100 ml Orangensaft
  • Gewürzmischung:
    • 4 Gewürznelken
    • 5 Pimentkörner
    • 7 Wacholderbeeren
    • 4 Lorbeerblätter
    • 10 schwarze Pfefferkörner
    • 1 Zimtstange
  • 100 g Preiselbeer-marmelade
  • Gemüsebouillon
  • 1 EL Staubzucker
  • 1 EL Tomatenmark
  • Salz, Pfeffer
  • Kümmel, Majoran
  • 2 Zehen Knoblauch

Zubereitung

Kartoffelknödel: Die gekochten Kartoffeln feinreiben. Anschließend 300 g glattes Mehl, 50 g Weizengrieß und etwas Salz dazu geben. Die Masse zu Knödel formen und in heißem Salzwasser 10 bis 15 Minuten garen, nicht aufkochen lassen. Wenn die Knödel aufschwimmen, sind sie fertig.

Rotkraut: Das Rotkraut in feine Streifen schneiden oder reiben und in einen Topf geben. Die Äpfel schälen, entkernen und reiben. 2 große Zwiebeln schälen, würfeln und in Öl hellbraun anschwitzen. Dann die Zwiebeln mit dem Öl über das Rotkraut gießen. Etwas Salz, Zucker, Zitronensaft, Orangensaft und 300 ml Rotwein beifügen. Anschließend das Rotkraut bei mittlerer Hitze aufkochen lassen. Die Gewürzmischung zerstoßen und dem Rotkraut beimengen. Nun das Rotkraut etwa 45 Minuten lang kochen lassen. Anschließend die geriebenen Äpfel sowie die Preiselbeermarmelade dazugeben und weitere 15 Minuten kochen lassen. Mit Salz und Gemüsebouillon abschmecken.

Veganes Gans‘l: Den Seitan in mittelgroße Stücke schneiden. Pro Filet eine Seite in Maisstärke drücken, gut abklopfen und auf dieser Seite bei hoher Temperatur in Rapsöl knusprig braten. Dann wenden und die andere Seite des Filets nur kurz anbraten.

Bratensauce: 2 Zwiebeln würfeln und in einer Pfanne mit Öl anrösten. Staubzucker, Tomatenmark bei fügen und kurz mitrösten. Mit Mehl bestäuben und anschließend mit 250 ml Rotwein ablöschen. Dann mit 800 ml Gemüsebouillon aufgießen. Kümmel, Majoran, Salz und Pfeffer beimengen, 2 Knoblauchzehen schälen und reinpressen. Die Sauce bei laufendem Umrühren stark reduzieren und so lange kochen lassen, bis sie eine sämige Konsistenz hat.

Gutes Gelingen und lasst es euch schmecken!

Schwein ohne Schwein – Das Tierliebe Kochbuch

Fleischlos deftig essen. 30 Rezepte, die Leben retten

Karl Schillinger
edition a 2016
176 Seiten
19,95 €
ISBN 978-3-99001-177-5