Doris und Harald Hofner vom Tierparadies Schabenreith sind seit 29 Jahren ehrenamtlich und auf eigene Kosten mit ihrer Tierrettung im Einsatz für verletzte Tiere in Not. Nun werden die Tierretter:innen jedoch mit Strafmandaten überhäuft und von Polizei und Behörde schikaniert.

Tierrettungseinsätze des Tierparadies Schabenreith werden von Polizei und Behörde erschwert und behindert (© Tierparadies Schabenreith | Hofner)

Behördenterror und Strafverfügungen

In den vergangenen Monaten hatte das Tierparadies Schabenreith mehrere Strafmandate in Zusammenhang mit Tierrettungseinsätzen wegen Geschwindigkeitsübertretungen zu begleichen, obwohl § 26 StVO, Abs. 2 besagt, dass „der Lenker eines Einsatzfahrzeuges bei seiner Fahrt an Verkehrsverbote oder an Verkehrsbeschränkungen nicht gebunden [ist]“. Unlängst wurde Harald Hofner während eines Tierrettungseinsatzes für einen schwerst verletzten Kater (mit eingeschaltetem Blaulicht) von einem Polizeibeamten aufgehalten um Führerschein, Zulassungspapiere und Blaulichtbewilligung zu kontrollieren. Wenig später folgte nun eine Strafverfügung über 130€: Das Tierrettungsfahrzeug dürfe nicht vor der Tierarztordination mit eingeschalteter Warnblinkanlage abgestellt werden, es hätte Beschwerden gegeben.

Wir sind täglich mit 20 Katzen und mehreren Hunden bei unserer Tierärztin Mag.med.vet. Kimberger in Kirchdorf vorstellig. Das Parken vor der Tierarztordination ist notwendig, da selten ein Parkplatz in der Nähe frei ist und wir schwere und verletzte oder kranke Tiere nicht kilometerweit tragen können. Jahrzehntelang war das Parken vor der Ordination nie ein Problem, plötzlich sollen wir Strafe zahlen! Dabei wenden sich Behörden und Polizei täglich an uns und bitten um Hilfe, wenn streunende Hunde eingefangen werden müssen, eine behördliche Tierabnahme ansteht oder Unfalltiere zu bergen sind, wie verletzte Greifvögel am Rande der Autobahn, verletzte Katzen, aber auch Wildtiere, wie Rehe, Fischotter oder Fischreiher. Das ist also der Dank für unsere ständige und unentgeltliche Hilfsbereitschaft! Kommenden Montag müssen wir im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft Steyr-Land wieder bereitstehen für eine schwierige Hundeabnahme. Das Verhalten von Behörde und Polizei ist absolut widersprüchlich!

Enorme Tierarzt- und Pflegekosten

In den wenigsten Fällen werden die Einsatz-, Tierarzt- und Pflegekosten von den Tierhalter:innen ersetzt, da diese nicht bereit sind, die Kosten zu übernehmen oder weil es schlicht keine:n Tierhalter:in gibt, wie bei Wild- oder Streunertieren. Neben den gewaltigen Kosten, die bei der Rettung eines verletzten Tieres entstehen und die zur Gänze vom Tierparadies Schabenreith getragen werden, sind die Einsätze oft auch mit einem Gesundheitsrisiko und Gefahr verbunden: So verlor Harald vor einigen Jahren beinahe seine rechte Hand bei einem Tierrettungseinsatz durch einen Hundebiss.

Es ist unzumutbar, neben den Kosten für die Tierversorgung auch noch hohe Geldstrafen von Polizei und Behörde zu bezahlen. Wenn wir weder fahren noch parken dürfen, sind wir gezwungen unseren Tierrettungsdienst einzustellen. Die Leidtragenden sind die Tiere!