„Es ist unfassbar, uns fehlen wirklich die Worte!“ fasst es Harald Hofner zusammen. Der Tierheimleiter hatte am Freitag, 20. Mai 2022 gegen 10 Uhr vormittags einen Tierrettungseinsatz: Ein Kater in Grünburg brauchte dringend Hilfe. Harald macht sich sofort auf den Weg und holt das Tier ab, fährt so schnell wie möglich mit Blaulicht zu Tierärztin Mag.med.vet. Kimberger nach Kirchdorf an der Krems.

Polizei behindert Tierrettungseinsatz: Ein Kater brauchte dringend Hilfe (© Tierparadies Schabenreith | Hofner)

Auch die Tierrettung ist ein Einsatzfahrzeug!

In Micheldorf passiert es dann: Ein Polizeibeamter hält das Tierrettungsfahrzeug an um Führerschein, Zulassungspapiere und Blaulichtbewilligung zu kontrollieren mit der Begründung, die zulässige Höchstgeschwindigkeit wäre überschritten worden. Harald Hofner war wohlgemerkt mit einem Tierrettungsfahrzeug mit Blaulicht unterwegs, dieses gilt genauso wie Rettung oder Feuerwehr als Einsatzfahrzeug. § 26 StVO, Abs. 2 besagt, dass „der Lenker eines Einsatzfahrzeuges bei seiner Fahrt an Verkehrsverbote oder an Verkehrsbeschränkungen nicht gebunden [ist]“.

Herr Hofner wies den Beamten mehrfach darauf hin, dass er im Einsatz ist und es sich um einen Notfall handelt, der Kater dringend versorgt werden muss: „Das schien nur den Polizeibeamten leider nicht im Geringsten zu interessieren, ganz im Gegenteil. Dieser stellte unsere Blaulichtbewilligung in Frage und äußerste sich geringschätzig mit der Aussage „Ich mach nur meinen Job”.” Nachdem alle geforderten Papiere inkl. Blaulichtbewilligung gezeigt und diese ausgiebig begutachtet wurden, durfte die Fahrt fortgesetzt werden.

Zeitverlust kann Tierleben kosten

Der ganze Vorfall kostete natürlich wertvolle Zeit und kann für ein verletztes Tier lebensbedrohlich sein. Wir sind ratlos und erbost: „Warum wird unsere Arbeit absichtlich behindert und erschwert? Die Polizei kontaktiert uns ständig, wenn streunende Hunde eingefangen werden müssen oder Unfalltiere zu bergen sind und wir sind immer zur Stelle und stehen zur Verfügung, daher ist es absurd, dass wir dann so schikaniert werden! Als behördlich bewilligtes Tierheim und Vertragspartner des Land Oberösterreich wünschen wir uns eine respektvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Ein Einsatzfahrzeug mitten im Einsatz anzuhalten ist fahrlässig und kann dem verletzten Tier das Leben kosten! Wir hängen uns wohl kaum zum Spaß ein Blaulicht aufs Dach, unser Fahrzeug trägt außerdem den unübersehbaren Schriftzug TIERRETTUNG.“

Bitte unterstützt uns mit einer Spende, damit wir weiterhin Tieren in Not helfen können!