Fahrerflucht: Kater Pauli wurde angefahren und schwer verletzt zurückgelassen

Das Tierparadies Schabenreith wurde am Abend des 11. März 2021 zu einem Tierrettungseinsatz in Ottsdorf (Micheldorf in Oberösterreich) gerufen, der leider traurig endete.

Kater Pauli wurde von einem Auto angefahren und zurückgelassen. Er erlag seinen schweren Verletzungen. Seine Familie trauert.

Harald Hofner erhielt den Anruf einer Fahrradfahrerin: Sie hatte einen verletzten Kater auf der Fahrbahn liegend gefunden (Fundort: Ottsdorf, kurz vor dem Abzweig nach Lauterbach). Das Tier war von einem Auto angefahren und verletzt liegen gelassen worden. Zum Zeitpunkt des Anrufes lebte der Kater noch. Harald fuhr sofort los, doch es war zu spät. Als er ankam, war der Kater bereits seinen Verletzungen erlegen. Äußerlich keine Verletzungen erkennbar, verstarb er vermutlich an inneren Blutungen. Wie lange der Kater auf der Fahrbahn lag und um sein Leben kämpfte ist ungewiss. Harald Hofner ist entsetzt über die Gleichgültigkeit, mit der das schwer verletzte Tier zurückgelassen wurde: “Ein Kater dieser Größe ist nicht zu übersehen, der Aufprall ist spürbar. Ein hilfloses Tier mit schwersten Verletzungen einfach liegen und dem Tod zu überlassen ist rücksichtslos und grausam. Es passiert leider viel zu oft und ist kein Einzelfall. Dieses Tier hätte man vielleicht retten können, wenn der Autofahrer bzw. die Autofahrerin sofort gehandelt hätte.”

Es besteht gesetzliche Hilfeleistungspflicht!

Das Tierschutzgesetz (Bundesgesetz über den Schutz der Tiere) besagt unter § 9 Hilfeleistungspflicht: „Wer ein Tier erkennbar verletzt oder in Gefahr gebracht hat, hat, soweit ihm dies zumutbar ist, dem Tier die erforderliche Hilfe zu leisten oder, wenn das nicht möglich ist, eine solche Hilfeleistung zu veranlassen.“ In jedem Fall ist der Fahrer bzw. die Fahrerin dazu verpflichtet, mit dem Unfallopfer zum nächsten Tierarzt zu fahren und/oder die Tierrettung zu rufen, andernfalls handelt es sich um Fahrerflucht bzw. unterlassene Hilfeleistung.

Die Familie des Unfallopfers meldete sich noch am selben Abend im Tierparadies Schabenreith, nachdem sie die entsetzliche Nachricht über den Verbleib ihres geliebten Katers in einem Facebook-Beitrag des Tierheims gelesen hatte. Kater Pauli war ein viel geliebtes Familienmitglied und erst 1,5 Jahre alt. Eltern und Tochter sind erschüttert und verzweifelt, der Schmerz und die Trauer sind groß.

Das Tierparadies  Schabenreith appelliert: „Egal ob Hund, Katze, Reh, Hase oder sonstiges Tier. Bitte fahren Sie nicht einfach weiter, wenn Sie ein Tier angefahren und verletzt haben. Nicht nur das Gesetz sondern auch unsere Menschlichkeit verpflichtet jeden von uns in so einer Situation dem Opfer zu helfen, es ist eine ethische Pflicht. Der Familie möchten wir unser allerherzlichstes Beileid aussprechen und wünschen viel Kraft für die nächste Zeit.“